Das Museum
Das Denkmal
Im Viertel der “Englandfahrer”
Es war das Viertel der „Englandfahrer“, die hier an der Trave ihre Schiffs-Liegeplätze zugewiesen bekamen. Daher der Straßenname Engelsgrube, früher, seit 1259 „Engelsche Grove“ (plate Anglica 1369).
Ab ca. 1630 wird das Gebäude als „Rotbruhuus“ bezeichnet, was auf ein Brauhaus für Braunbier hinweist.
Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgte der Umbau zu einer Munitionsfabrik. Danach wurde 1920 ein Kino eingerichtet. Bis zum erneuten Umbau zu einer Bar befanden sich bis 1960 unterschiedliche Gewerbe im Haus. Danach begann der Verfall.
Die in den Geschossen noch vorhandenen Eichensparren und das bis zum heutigen Tage voll funktionsfähige Lastenrad im Dachstuhl (Umfang von 2,20 m) zeugen hingegen bis heute von der extrem hohen Haltbarkeit und Qualität des Baustoffs Eichenholz.
Nach rund 3-jähriger Bauzeit konnte das mit viel Liebe zum Detail restaurierte Gebäude am 25. März 1983 feierlich eröffnet und seiner Bestimmung als Danziger Dokumentations- und Kulturzentrum übergeben werden.
Der damalige Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, Dr. Robert Knüppel, sagte damals in seiner Festrede: „Wir sind stolz darauf, dass wir in unserer Stadt noch ein so reiches Erbe überlieferter Baukultur bewahren dürfen, ein Erbe, das den geschichtlichen Rang und Anspruch der einstigen „Königin der Hanse“ betont. Das bedeutet zugleich, dass wir die Pflicht haben zu erhalten und weiterzugeben, denn keiner Generation ist es erlaubt, mit dem Erbe der Vergangenheit beliebig zu schalten“.
Das Haus Engelsgrube 66 ist seit 1987 ein bauliches Element des UNESCO „Weltkulturerbes Lübecker Innenstadt“.
Das vom „Danziger Förderkreis e.V.“ ausgewählte Gebäude stand zwar bereits seit 1921 unter Denkmalschutz, befand sich bei Übernahme aber durch fortschreitenden Verfall in einem erbärmlichen Zustand.
Hinter den willkürlich veränderten Fassaden und Innenwänden verbarg sich jedoch ein historisch wertvolles Gebäude, das bis zum Jahr 1310 zurückverfolgt werden kann. Im Stadtarchiv der Hansestadt Lübeck, das seit 1298 geführt wird, ist die geschichtliche Entwicklung dieses Hauses hier im „Maria-Magdalenen-Quartier Engelsgroov“ lückenlos nachzuvollziehen:
Die Errichtung erfolgte als Lagergebäude im gotischen Stil (der gotische Hofgiebel blieb erhalten) mit großer hoher Diele im Erdgeschoß und fünf Lagerböden. Die Kaufleute wohnten anfangs noch auf ihren Schiffen.